London - being german

22:50

Vorletzten Samstag hatte ich mit einem Bekannten, den ich in der Sprachschule kennen gelernt hab ausgemacht zum Brick Lane Market zu gehen. Nachdem wir dort schon am Wochenende zuvor waren hatte er leider was Falsches gekauft und wir durften uns einmal mehr in das Gewuehle aus Touristen und Einheimischen stuerzen, in der Hoffnung den Silberstaub welchen er faelschlicherweise erstanden hatte in Goldstaub umtauschen zu koennen.
Ich fuer meinen Teil stand also zur vereinbarten Zeit an der Station ‚Liverpoolstreet’ und wartete.. Nach zehn Minuten bekam ich eine SMS: ‚Sorry Shanna, wird leider 20 Minuten spaeter bei mir’ – nicht neues fuer mich, hier ist eigentlich jeder (mich mit eingeschlossen), staendig und immer zu spaet. Also stellte ich mich raus in die Sonne packte mein Buch aus und quaelte mich weiter Seite fuer Seite weiter durch mein Buch ueber den Israel-Palaestina-Konflikt.
Nach ungefaehr zehn Minuten rumstehen und lesen, drang nach und nach ein schniefendes Geraeusch zu meiner Rechten in mein Gehirn vor.. Was denkt man sich schon dabei, ist halt irgendjemand mit Schnupfen..
Ein paar Minuten (oder auch nur Sekunden spaeter) konnte ich das Geraeusch dann doch genauer zuordnen. Genau rechts hinter mir, vllt 30 cm entfernt, stand ein Kerl, der mir wohl schon einige Minuten ueber die Schulter geschaut hatte… Leider war es nicht irgendein Kerl, sondern ein dezent stinkender Obdachloser, der nun beschlossen hatte, eine, dank seines Nuschelns, mehr oder minder verstaendliche Konversation mit mir zu beginnen:
‚so… you’re reading about Israel?’
‘Ehmm, yes?’
‘Can I see the cover?’
Ich zeigt ihm also die Vorderseite meines Buches.
‚What language ist hat? German?!’
‚Ehm, yes, it is.’

Er schaut daraufhin leicht angewidert, macht zwei Schritte von mir weg: ‚Germans and Jews…mhmm..’, wedelt mit der Hand nach dem Motto ‚is ja nich die beste Kombination’ und laesst mich stehen.

You Might Also Like

0 Kommentare